Leben in Harmonie

Mit einer überproportionalen Ausbeute der natürlichen Rohstoffe und die Ausbreitung von Menschen auf der Erde bei gleichzeitigem nicht naturfreundlichem Umgang, schränken wir die Möglichkeiten der nächsten Generationen extrem ein. Idealerweise gestallten wir unser Leben auf der Erde so, als ob es den Menschen nie gegeben hätte.

Das Leben aller Lebewesen auf der gesamten Welt wird auf eine natürliche weise reguliert. Gibt es ausreichend Futter und herrschen günstige Bedingungen für die Nachkommen so wächst eine Art. Verringert sich jedoch das Futterangebot, so verringert sich auch die Anzahl der Lebewesen dieser Art. Am einfachsten versteht man an dem Beispiel der Fische. Je mehr Friedfische es gibt, desto mehr Raubfische gibt es auch. Verringert sich jedoch die Anzahl der Friedfische, so schrumpft auch die Anzahl der Raubfische. Die Natur reguliert sich so von selbst. Jede Art steht in einer Abhängigkeit zu einer anderen Art. Lediglich der Mensch stellt mit seinem hohen Intellekt eine Ausnahme dar in diesem sich selbst regulierendem System.

Wir haben gelernt Landwirtschaft zu betreiben und Tiere zu züchten, sowie alles nur erdenklich mögliche als Nahrung zu nutzen. Dadurch sind wir nicht mehr ein Spielball der Natur und unsere Handlungen haben direkte Auswirkungen auf alle Lebewesen auf dem gesamten Planeten. Durch unsere hohe Intelligenz haben wir eine Art göttliche Stellung auf der Erde eingenommen und können dafür sorgen, dass bestimmte Lebewesen vollständig ausgerottet werden oder bestimmte Arten global auf der Erde herrschen. Durch Kreuzungen und Genmanipulation können wir sogar absolut neue Arten schaffen, die die Natur nicht vorgesehen hat. Bei einer entsprechender Zielsetzung wären wir theoretisch auch in der Lage 99% aller Lebewesen auszurotten. Lediglich Bakterien und wenige andere Arten könnten unseren enormem Möglichkeiten standhalten (bei unserem heutigen Wissensstand). Zu diesen enormen Möglichkeiten, gehört auch ein hohes Level an Verantwortung.

Doch sind wir uns dieser Verantwortung bewusst?

Schaut man sich einige Fakten und Statistiken an, so wird man feststellen, dass wir mit der Ausrottung der Lebewesen auf diesem Planeten bereits schon angefangen haben.
Jedes Jahr sterben zwischen 11.000 und 55.000 Tausend Arten!
Richtig, nicht Lebewesen sondern ganze Arten, die Millionen von Jahren existieren konnten und nun aussterben (Quelle).
Auch wenn einige Arten nicht direkt durch Menschenhand ausgerottet werden, sondern durch Klimawandel, globale Erwärmung oder sonstige Umwelteinflüsse, trotzdem trägt der Mensch die Verantwortung dafür! Denn nur wir besitzen als einziges Lebewesen auf der Erde die Möglichkeit alle Arten zu erhalten und vor sämtlichen Umwelteinflüssen zu schützen!
Man könnte denken, dass es eher abgelegene Regionen wie einzelne Insel oder den Regenwald betrifft, wo wir Europäer nur bedingt eingreifen können. Doch auch in Deutschland gibt es etwa 71.500 Tausend Pflanzen-, Pilz und Tierarten. 32.000 Tausend davon wurden auf die rote Liste aufgenommen und stehen unter Beobachtung.

Die aktuelle Situation ist erschreckend!

Über 10.000 der einheimischen Arten sind bestandsgefährdet (Quelle).

Arten mit dem vermerk „extrem selten“ sind in dieser Zahl noch nicht berücksichtigt!

Bei dem Artensterben in anderen Ländern hätten wir Deutsche eventuell noch eine Ausrede, warum wir gegen die katastrophale Situation nichts tun. Doch für unsere einheimischen Arten tragen allein wir die Verantwortung!

Jeder einzelne von uns!

Ja, auch Du lieber Leser kannst etwas dafür tun, damit eine einheimische Art im Wald, bei Dir um die Ecke nicht ausstirbt!

Der eine oder andere wird sich die Frage stellen, wozu wir denn eigentlich die unterschiedlichen Arten brauchen?

Jede einzelne Art stellt für uns Menschen einen Teil der Natur dar, je vielfältiger die Arten sind, desto „mehr“ Natur haben wir um uns herum. Wenn man sich mit den Entwicklungen der Menschen beschäftigt und sich anschaut, was wir erfunden haben und welche Methoden wir einsetzen, um das eine oder andere Ziel bei der Herstellung von Gütern zu erreichen. Oder auf welche Art und Weise wir unsere alltäglichen Probleme Lösen, dann wird man sehr schnell feststellen, dass wir sehr primitiv sind. Bis heute verstehen wir immer noch nicht ganz, wie unser eigener Körper funktioniert, welche Lebewesen auf diesem Planeten leben, was ein Atom ist, und und und. Selbst unsere eigene Geschichte kennen wir nicht. Fragt man jedoch einen Schulabgänger, so wird er der festen Überzeugung sein, dass wir Menschen an der Evolutionsspitze stehen und alles ideal machen. Viele der älteren Generation werden hier Zustimmen, dass man erst nach der Schulzeit erfährt, wie katastrophal unsere Methoden und besonders der Umgang mit natürlichen Ressourcen ist. Und dass das von der Schule vermittelte Bild des „höheren Säugetiers“ mit jedem Jahr in unseren Köpfen immer weiter degradiert.

Die meisten Erfindungen, die wir machen, beruhen auf Beobachtungen aus der Natur. Wir haben beobachtet, wie Vögel fliegen und haben Flugzeuge gebaut, wir haben beobachtet, wie Fische und Vögel schwimmen und haben Boote gebaut. Es gibt jedoch auch einzelne Arten, die uns einmalige Ideen für Technologien liefern: der Klettverschluss von den Früchten der Großen Klette, Sonar von Fledermäusen oder Delfinen, Saugnäpfe von den Tintenfischen oder Klebebank von Geckos. Wir sehen also, dass jede einzelne Art, ganz egal, ob Pflanze, Pilz oder Tier für uns einmalig ist und stellt für uns einen lebendigen Mechanismus mit einer optimalen Lösung für ein existierendes Problem dar. Viele Arten existieren im Gegensatz zu uns deutlich länger auf der Erde und konnten Milliarden von Jahren mehr Erfahrung sammeln und sich anpassen.

Schauen wir uns noch ein konkretes Beispiel an. Der Fisch Stör mit seinen Untergruppen gehört heute als einziger zu den Knorpelganoiden. Diese werden auch primitive Knochenfische genannt (Quelle). Alle anderen Knorpelganoiden haben es bis zu unserer Zeit leider nicht überlebt und der Stör ist der letzte lebendige Vertreter dieser Art. Die Knorpelganoiden haben kein vollständig entwickeltes Skelett und stehen in der Evolutionstabelle zwischen den Fischen mit Skelett und zwischen den Fischen ohne Skelett. Verlieren wir diese Art, dann verlieren wir damit den letzten lebendigen Vertreter, der in der Evolution eine sehr entscheidende Rolle gespielt hat. Außerdem wird aus der Schwimmblase der Störe Fischleim hergestellt. Dieser ist in der Natur einzigartig und hat eine besonders hohe Klebkraft. (Quelle).
Der beste Kaviar auf der Welt, wird ebenso vom Stör produziert.

Auch wenn der Stör in vielen Regionen der Welt lebt, sind alle seine Unterarten entweder am Aussterben oder vom Aussterben bedroht. In Deutschland zählt der Stör zu den größten und einheimischen Fischen. Hier haben wir eine sehr regulierte Fischerei durch die Fischereischeine und extreme Vorschriften und Kontrollen durch den Deutschen Fischerei-Verband seit 1870. Über zwei Drittel der Wasserfläche ist bei uns als Wasserschutzgebiet definiert und man könnte denken, dass es den Fischen zumindest bei uns gut geht.

Leider ist dem nicht so!

Trotz dieser ganzen Schutzvorrichtungen ist der größte Süßwasserfisch Deutschlands vom aussterben bedroht!

Seit dem 19.Jahrhundert entstehen erste Naturschutzvereine und die Menschen werden auf den Schutz der Natur langsam aufmerksam (Quelle). In Deutschland wurden bereits schon etwa 5% der Fläche als Naturschutzgebiet definiert (Quelle). Hinzu kommen noch Landschaftsschutzgebiete, Wasserschutzgebiete, Biosphärenreservate, Nationalparks, geschützte Landschaftsbestandteile, Biotope, Moorlandschaften und Auengebiete. Durch die Möglichkeit der doppelten Zuweisung von einzelnen Flächen zu diesen besonderen Gebieten, ist es schwierig zu sagen, wie groß die Gesamtfläche dieser Gebiete ist. Doch allein die Landschaftsschutzgebiete betragen 28% der gesamten Fläche Deutschlands (Quelle).

Wir sehen, dass bereits schon viel getan worden ist, um dem Aussterben entgegen zu wirken. Doch ist es wirklich Zielführend, dass wir immer mehr Gebiete zu Schutzgebieten definieren und löst es nachhaltig das Problem?

Wenn es so wäre, dann hätten wir heute keine 10.000 einheimische Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Und auch keine 11.000 bis 55.000 Arten, die jedes Jahr aussterben.
Sicher, wenn eine bestimmte Fischart in einem See lebt und wir definieren den See und die Umgebung zu einen Naturschutzgebiet, platzieren einen Zaun herum, definieren Personen, die es beaufsichtigen werden, definieren Personen, die den Fischbestand und das Wohlbefinden regelmäßig prüfen, dann retten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit diese eine Art. Statt 10.000 gefährdeten Arten, haben wir dann nur noch 9.999 und ein weiteres Naturschutzgebiet mit enormen Kosten und Aufwand geschaffen.
Sicher ist es besser als nichts, jedoch wann werden wir unser Ziel des 100 Prozentigen Artenschutzes auf diesem Weg erreichen?

Dann, wenn es fast keine Arten mehr zu schützen gibt!

Man könnte meinen, dass es keine anderen Wege gibt. Wenn man sich jedoch mit dem Problem des Artensterbens beschäftigt, dann wird man zu dem Entschluss kommen, dass es dafür einen einfachen Grund gibt. Und der Grund liegt nicht darin, dass zu wenig Fläche als Naturschutz definiert ist.

Der Grund für das Aussterben vieler Arten ist der Mensch! Jeder einzelne von uns!

Es sind Meschen, wie Du ind ich, die die Natur auf kleinere Gebiete verdrängen, es sind wir, die unseren Müll an Seen und Flüssen, in den Wäldern und Feldern liegen lassen. Auch sind wir es, die unser Abwasser in Flüsse und Seen hineinkippen. Man könnte noch ganze Seiten mit solchen Aufzählungen füllen, jedoch wird es nur bei dem einen Grund für das Aussterben vieler Arten bleiben.

Der Mensch!

Diese Erkenntnis bedeutet, dass die Ausweisung von weiteren freien Flächen zu Naturschutzflächen das Problem, wenn überhaupt, nicht vollständig und nachhaltig lösen kann. Denn der Problemfaktor Mensch, wird damit nicht aus der Welt geschaffen. Das Einzige was funktionieren kann und das Problem nachhaltig löst, ist dass man in den Köpfen der Menschen den Schutz der Natur verankert und über die Folgen von den Handlungen eines jeden einzelnen Menschen aufklärt. Wenn jeder einzelne Mensch anfängt umweltbewusst zu denken, dann wird das Artensterben innerhalb weniger Menschengenerationen aufhören. Dabei wird es dann keine Rolle mehr spielen, wie viele Naturschutzgebiete wir haben. Die gesamte Erdkugel wird dann zu einem inoffiziellen Naturschutzgebiet in allen Köpfen definiert und das heutige Problem der Artenerhaltung wird so nachhaltig gelöst.

Was also gemacht werden muss, ist die Aufklärung der Menschen. Besonders bei Kinder muss diese Aufklärung stattfinden, denn diese haben noch die Erziehung ihrer eigenen Kinder vor sich.

Welche konkreten Maßnahmen sind Zielführend:

  • Kinder müssen mehr Zeit mit der Natur und Tieren verbringen. Im Wald, am Wasser, in Zoos, Streichelzoos und Bauernhöfen.
  • Kinder müssen von den Eltern und dem Schulsystem aufgeklärt werden, darüber, wie wichtig es ist umweltbewusst zu handeln und zu leben.
  • Kinder müssen an einfachen (Haus-) Tieren lernen, was es bedeutet, sich um ein anderes Lebewesen zu kümmern. Sie müssen früh genug lernen, dass auch Tiere einen eigenen Lebensraum benötigen.
  • Durch eine durchdachte Planung der Lebensweise und einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen, schafft das Projekt Rassvet ein harmonisches Zusammenleben der Menschen mit der Natur und durch die Arbeit mit Kindern, eine zukünftige Generation, die diese Werte in der Zukunft schätzen wird und an die nächsten Generationen weitergeben wird.